Das Backhendl

Knusprig braun, duftend und frisch,

 

kummt des Backhendl mittn aufn Tisch.

 

Es dampft no, wia net gscheit

 

ma siacht, wia si jeda gfreit.

 

Die Tochter reibt si die Händ,

 

wal sie den Haxn erkennt.

 

Der Voter sogt: „Worts no mitn Essen.

 

I hob no wos vergessn.

 

Des Hendl is goar so schen,

 

des sulln meine Freind in der Whatsapp Gruppn sehn.

 

Des Foto is glei gmocht,

 

jetzt gibt’s Essen – wär jo glocht.

 

Doch die Tant aus Oberluputscheni,

 

isst zu Mittog schun um kurz noch Zehne.

 

Dann ruaft sie gern an,

 

wenn die anderen grod zu Mittog san.

 

Do muaß die Muatter schun obhebn,

 

die Tant is über 90 – wär was wie lang sie wird no lebn.

 

Und wal die Tant niammer hungrig is,

 

erzöhlt sie da Mama des und dies.

 

Und find und find ka End,

 

ma siacht wia sich die Panier von der Brust trennt.

 

Papa mant: „I wort eh schun a Wal,

 

i hul mi jetzt ober meinen Tal.“

 

Do bimmelt sei Smartphone a,

 

ka Anruf, ober da Akku is la.

 

Dann läutet no des Festnetztelefon,

 

man kennt jo kaum no den Klingelton.

 

Wal sunst olle beschäftigt san,

 

geht die Tochter ran.

 

„Sie sind auserwählt, anonym und frei,

 

sind Sie bei einer Umfrage dabei.“

 

Latschert und sicher niammer frisch,

 

steht des Backhendl aufn Tisch.

 

Es hot gedocht, eahm hobns vergessn,

 

na, jetzt wird’s gessen.