Mein Haus

Es steht seit 46 Jahren. Und wenn ich es betrachte, sind viele Reparatur- aber auch Renovierungsarbeiten notwendig. So ist es nun einmal mit alten Häusern. Da hört die Arbeit nie auf, da ist immer etwas zu tun. Ist das eine Ende repariert, fängt es am anderen Ende an. Dabei ist es heutzutage so schwer gute Handwerker zu bekommen. Und was das kostet! Ich kümmere mich um mein Haus – ist ja mein Tempel oder mein Castle. Ich möchte nicht, dass es zerfällt. Die Dachziegel, die immer grauer werden, lasse ich mit dunkler Farbe streichen. Doch nach ein paar Monaten sieht man wieder einen grauen Dachansatz. Oje, und die Fassade: Lauter Risse und Spalten.

 

Im Garten rundum wächst und gedeiht es. Bäume, die bereits vor dem Haus dagestanden sind und üppige Büsche umrahmen, schützen und begleiten das Haus seit Jahren.

 

Und wie sieht es im Haus aus? Ui, lange nicht so aufgeräumt, wie ich es mir wünschen würde. Dabei habe ich gedacht, dass in einem so alten Haus, schon alles an Ort und Stelle sein müsste. Aber weitgefehlt! Es ist unglaublich, welches Sammelsurium sich in 46 Jahren angesammelt hat. Wieder einmal Zeit auszusortieren. Was kann ich noch brauchen und was kann ich wegschmeißen?

 

Im Ofen flackert die Nostalgie. Schön warm, kuschlig, tröstend.

 

Es wird wieder wärmer draußen. Dann wird es Zeit, wieder frischen Wind und Sonne in mein Haus zu lassen.

 

Doch momentan schaut noch der Nebel beim Fenster herein. Ich lege noch ein Scheit Nostalgie in den Ofen und beginne langsam auszumisten.